Ausflug Spanische Hofreitschule aus der Sicht eines Bewohners

Ausflug Spanische Hofreitschule aus der Sicht eines Bewohners

Nachdem wir fünf graue Panther samt Begleitpersonen, in aller Herrgotts Frühe gestartet und die Kalamitäten mit dem U-Bahn fahren hinter uns gelassen hatten, fuhren wir Richtung Hofreitschule. Zur Freude meiner Mitbewohner führte uns der Weg über Kopfsteinpflaster, welches sich als nicht ganz rollstuhltauglich erwies. Alle gut eingepackt und versorgt standen wir um 10 Uhr Vormittag gut durchgeschüttelt und beim Anblick der riesigen wartenden Menschenmenge fast schon gerührt vor  dem Eingang. Das Rollstühle doch wieder einen  gewissen Vorteil haben können merkten wir justament zu diesem Zeitpunkt, als wir elegant von einer überaus freundlichen Mitarbeiterin an den wartenden Massen  in das Innere der Stallungen vorbei gelotst wurden. Überwältigt vom Anblick des herrschaftlichen Gebäudes und dem mehr als freundlichen Empfang wurden wir tatsächlich in die Kaiserloge geführt. So kaiserlich verstaut spürten wir wieder den unwiderstehlichen Vorteil eines bereiften Handgefährts, das uns so oft als großes Hemmnis erscheint. Von hier aus hatte man in der Tat die beste Sicht und den direkten Kontakt zu den Pferden. Jeder einzelne Reiter bezeugte mittel Hutabnahme und Kopfnicken seine Ehrerbietung. Allmählich stieg ein wahrlich kaiserliches Gefühl in uns hoch. Die Anspannung der Reiter war förmlich greifbar, gab es doch immer wieder Kapriolen  bei den Paarhufern. Also nicht nur wir Menschen haben zuweilen einen recht dicken Schädel, sondern eben auch so edles Getier wie die Lippizaner. Alle incl. meiner Mitbewohner waren restlos begeistert von dem tollen Ausflug. Ein herzliches Dankeschön an das außerordentlich freundliche Personal der Reitschule und allen Beteiligten.

Karl Dusatko  ist Bewohner in Wien Leopoldstadt

 
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