Fremde werden Freunde

junge Mütter mit Kind„Weißt du, wir dürfen keine Gummibärchen essen, da ist Schwein drinnen und das hat uns Gott verboten“, erklärt der 11-jährige Özgür selbstbewusst der 4-jährigen Arnela, als diese ihm großzügig eines von ihren Gummibärchen anbietet.

 

 

Arnela ist Christin, Özgür ist Moslem. Seine Eltern stammen aus der Türkei. Er selbst ist bereits hier in Wien geboren, kennt sich aber trotzdem gut aus mit seiner Religion: „Im Koran steht, dass wir kein Schwein essen dürfen, also auch keine Gelatine.“ Auf die Frage, warum das so ist, weiß er natürlich auch eine Antwort: „Unser Gott, Allah, hat ein bisschen andere Regeln aufgestellt als euer Gott!“ Aber im selben Atemzug bietet er Arnela schon wieder an, dass sie „ja trotzdem Freunde sein“ könnten.

Unsere MUKI-Kinder kommen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt und bringen so auch ihre eigenen Religionen und Glaubensvorstellungen mit. Muslime, Hindus, katholische, orthodoxe und evangelische Christen spielen, essen und lernen im MUKI mit- und nebeneinander. Kein Grund für Streit, im Gegenteil: Die
Kinder nehmen vorurteilsfrei zur Kenntnis, dass ihre Spielgefährten an einen „anderen Gott“ als sie selbst glauben.

An der offenen Art, wie Kinder mit dem Thema Religion umgehen, das an vielen Orten der Welt immer noch zu Krieg und Verfolgung führt, könnte sich so mancher Erwachsene ein Beispiel nehmen. „Es kann ja niemand was dafür, welche Religion er hat, das hängt doch davon ab, wo man geboren ist oder woher die Eltern kommen“, fasst Özgür die vorherrschende Meinung unserer MUKI-Kinder zusammen; oder anders formuliert: Intoleranz wird niemandem in die Wiege gelegt!

 
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