Teilnehmen am Leben
Plötzlich aus der vertrauten Umgebung gerissen, finden sich Menschen, die nicht mehr allein leben können, in einer völlig veränderten Lebenssituation wieder. Damit umgehen zu lernen, braucht Zeit und eine gute Begleitung. Dann kann Vertrauen wachsen. Wichtig dabei ist das sichere Gefühl, gut betreut zu werden – bei Kolping geschieht dies durch multi-professionelle Teams, bestehend aus ÄrztInnen, Pflegefachleuten, Ergo- und PhysiotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen, Seelsorgern und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
Wir wissen um die Ängste der Älteren, die ihre Selbständigkeit gefährdet sehen und denen davor bange ist, sich in die Abhängigkeit von anderen zu begeben; und wir wissen um die Sorgen der „Kinder“, wenn sie ihre Eltern in ein „Heim geben“ müssen. Wir können diese Ängste nicht nehmen, aber wir tun alles, um sie zu lindern, so gut es geht.
Unsere MitarbeiterInnen in der Pflege versuchen alle Kräfte des Geistes, der Seele und des Körpers zu aktivieren; sie suchen einen Zugang zu den Menschen – ein spannender Weg dorthin ist die Lebensgeschichte jedes und jeder Einzelnen. Hier finden sich Ansätze, Chancen tun sich auf für die BewohnerInnen, uns mitzuteilen, was ihnen im Leben wichtig, schön oder schwer war und ist. Wir hören zu, und viele BewohnerInnen unserer Kolpinghäuser „Gemeinsam leben“ finden dadurch den Mut, sich zu öffnen, aus sich herauszugehen und wieder teilzunehmen am Leben.